Das Schloss ist ab 19. April bis Oktober jeweils sonnabends, sonntags und an Feiertagen von 13 bis 17 Uhr geöffnet.

25. Schlossweihnacht Netzschkau

Schloss Netzschkau erstrahlt weihnachtlich

Eine ganz besonder Faszination strahlt das Netzschkauer Schloss alljährlich in der Adventszeit aus. So auch am Wochenende, als dort die 25. Schlossweihnacht für die zahlreichen Besucher vielfältige Angebote und ein weihnachtliches Flair bot. In der Dämmerung, wenn die Lichter eingeschaltet werden, zeigt sich das illuminierte Schloss in einer sanften und friedvollen Weise.

Die Schlossweihnacht in Netzschkau bot wieder ein einzigartiges Flair. Auch die Städtepartner spielen dort eine wichtige Rolle.

Bei der 25. Netzschkauer Schlossweihnacht ging es am Samstag ein wenig geheimnisvoll zu. Moderator Tommy Kaiser kündigte einen Programmpunkt an, der jedoch nach hinten verschoben wurde, weil der zweite Bus aus der Partnerstadt Rosbach in Hessen noch auf Parkplatzsuche war. Da am Nachmittag alle Straßen zugeparkt waren, konnte er nicht an den vorgesehenen Platz fahren.

Die Gäste, mehr als 80, sollten jedoch zusammen mit den anderen Besuchern Zeuge des ersten Netzschkauer Stollenanschnitts werden. Dafür hatte Bäckermeister Volker Wunderlich einen 15 Kilogramm schweren Stollen mitgebracht. Und die vogtländische Stollenfee Michaela Thoss. Vier Helfer wuchteten den riesigen Karton auf die Bühne, wo alle Utensilien bereitstanden. Neben dem Bäckermeister schnitten die Bürgermeister von Netzschkau, Mike Purfürst (Gewerbeverein), und Rosbach, Thomas Alber, sowie die Rosbacher Blütenkönigin Chiara den Stollen in Scheiben. Die Stollenfee verteilte die Stücke in Tütchen mit der Aufschrift „Original vogtländischer Weihnachtsstollen“ an die Gäste, die in Scharen vor der Bühne warteten.

Überhaupt stand die Jubiläumsauflage der Schlossweihnacht ganz im Zeichen der Städtepartnerschaft. Nina Vetter aus Rosbach tritt schon seit mehreren Jahren im Bühnenprogramm auf und erfreute auch diesmal wieder mit ihrem Gesang. Unter den Rosbacher Gästen war auch Sabine Reichwein aus Berlin, die Tochter des Rosbacher Reformpädagogen und Widerstandskämpfers Adolf Reichwein. Sie hatte von der Fahrt nach Netzschkau beim Partnerschaftstreffen anlässlich der Ehrung ihres Vaters gehört und wollte unbedingt mit dabei sein.

Bei einem kleinen Empfang im beheizten Hutzenstub-Zelt verlas Carine Brunk einen sehr emotionalen Brief von Yann Petel, Bürgermeister der französischen Partnerstadt von Rosbach, der auch die Netzschkauer nach St. Germain les Corbeil eingeladen hat. Er bedauerte, dass er nicht zur Schlossweihnacht kommen konnte. „Heute, wo sich die Welt in einem tiefgreifenden Wandel befindet, wo sich die Geschichte auf eine andere Weise zu schreiben versucht, wo gewaltsame Reden und Streitigkeiten sich breitmachen, müssen wir unsere Freundschaft zu einem Stein zum Bau des Friedens machen, der als Bollwerk gegen das Extreme dient“, schrieb er und warb für die Vertiefung der Städtepartnerschaften und der Beziehungen zwischen Bürgern verschiedener Länder.

Die Schlossweihnacht war geprägt von einem Nonstop-Bühnenprogramm, das am Samstagabend mit vier Feuerspielern von „Freaks on fire“ endete und am Sonntag mit dem Hoheitentreffen der Königin der Städtepartnerschaft Netzschkau-Rosbach begann. Kunsthandwerker, Händler, verschiedene Bastel- und Mitmachangebote sowie Stände mit allerlei Leckereien warteten im und am Schloss auf die Gäste. Sie mussten nicht lange warten, denn schon vor dem offiziellen Beginn trafen die ersten ein.

Gut angenommen wurden auch die erstmals nutzbaren Räume im Erdgeschoss des Schlosses. Für die Gestaltung der Schlossweihnacht gab es viel Lob von den Besuchern. „Ich sehe das Schloss fast jeden Tag, aber zum Weihnachtsmarkt ist es immer wieder etwas Besonderes. Am besten wirkt es, wenn die Dämmerung hereinbricht und die vielen Lichter angehen. Die neuen Schwibbögen in allen Schlossfenstern geben dem alten Gemäuer ein festliches Ambiente. Es ist richtig schön hier“, sagte Silke Wiesnet.

Impressionen gibt’s im Facebook-Album:
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Hoheiten stellen sich in Netzschkau vor

Sie werben beispielsweise für Burgen, Schlösser, Pfefferminze oder Traditionskeramik. Dafür treten sie als Königinnen oder Prinzessinnen auf.
16 Hoheiten konnte Tina I., Königin der Städtepartnerschaft Rosbach-Netzschkau, bei ihrem zweiten Hoheitentreffen am Sonntag begrüßen. Damit waren deutlich mehr als im Vorjahr nach Netzschkau gekommen.
Als sich die Gäste auf der Schlossweihnachtsbühne vorstellten, begann es zu schneien. Das störte die Damen und die beiden Herren jedoch wenig. Die meisten begrüßten den Schneefall, so wie Knopfprinzessin Conny aus Schmölln. „Danke für den wunderschönen Jahresabschluss mit Schnee und allem. Jetzt kommt Weihnachtsstimmung auf“, sagte sie und warb dafür, ein paar Kilometer zu fahren und die Schätze der Region kennenzulernen, auch das Knopfmuseum in Schmölln.

Den Vorstellungsreigen eröffnete Blütenkönigin Chiara I. aus Netzschkaus Partnerstadt Rosbach. Schloss Netzschkau war besonders interessant für Schlossprinzessin Melanie aus Glauchau. Sie hatte gelesen, dass Netzschkau mit dem Adelsgeschlecht Schönburg-Glauchau ebenso zu tun hat wie die Schlösser, die sie vertritt: „Es fasziniert mich immer wieder, wie groß doch die Familie von Schönburg ist.“ Melanie steht hauptsächlich für die Schlösser Forder- und Hinterglauchau, aber wegen der hohen Verbreitung fühlt sie sich auch mit anderen Schlössern der Familie verbunden und heißt deshalb Sächsische Schlossprinzessin. Die 24-Jährige ist im Auftrag der Gräflich Schönburgischen Schlosscompagnie unterwegs. Der Traditionsverein entstand im Jahr 2000 nach dem Tag der Sachsen als historische Darstellungsgruppe.

Etwas verwundert schauten viele Gäste, als sich Mirko, der Buckelapotheker aus Schmiedefeld, vorstellte. Vor allem die Jüngeren hatten noch nie etwas von dem auf dem Rücken getragenen Verkaufskorb der fliegenden Händler gehört. Kaum bekannt war auch der Ort Wildensprung in Thüringen, den Blaubeerkönigin Angelina vertritt. Gastgeberin Tina Hösel, sagte dazu: „Mir geht es ähnlich. Ich sage immer erst, ich komme aus Sachsen, dem Vogtland, Netzschkau und bei der Göltzschtalbrücke macht es dann bei vielen klick.“ Bergstadtkönigin Lucy aus Freiberg lud für 2019 zum Humboldtjahr nach Freiberg ein. Dabei wird des berühmten Absolventen der Bergakademie gedacht. Als Keramikkönigin Steffi von blauem Grund und weißen Tupfen sprach, wussten zumindest die Älteren, dass es um Keramik aus Bürgel geht.

Etwas Ungewöhnliches war das Thüringer Wanderfleischerpaar aus Wechmar. Werner Kästner erklärte, dass die beiden mit einem Museumswagen unterwegs sind, der über die Tradition der Hausschlachtung aufklärt. Fliederkönigin Jasmin aus Bad Frankenhausen schwärmte von der eigenen Sorte Flieder, die der Ort seit vorigem Jahr hat. Moorprinzessin Sarah Luise empfahl eine Auszeit in der Ardesia Therme Bad Lobenstein. Zudem waren die Pfefferminzprinzessin Caro aus Apolda, Sophia, das Brunnenmädchen aus Schlema, die Lauterer Vugelbeerprinzessin Nicole, die Wisentaperle Viviane aus Schleiz und Rosenkönigin Rebecca aus Pößneck anwesend.

Tina I. berichtete über viele schöne Treffen, bei denen sie das Vogtland und besonders Netzschkau präsentieren durfte. „Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mir dieses tolle Leben geschenkt haben. Hier stehen die Mädels und Jungs, mit denen ich so meine Samstage verbracht habe“, erklärte sie den Besuchern. Seit dem Herbst habe sie auf den Treffen stets zur Schlossweihnacht eingeladen. Besucher aus Delitzsch, Ravenburg, Wernigerode, dem Spreewald und anderen weit entfernten Orten zeugen von der Bekanntheit, den die Schlossweihnacht erreicht hat.

Nach der Präsentation mussten die Hoheiten Autogramme schreiben und die Fragen beantworten. Vor dem Besuch der Schlossweihnacht hatten sie an der Göltzschtalbrücke von Christa Trommer vom Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland Wissenswertes zur Brücke erfahren. Nach ihrem Auftritt schlüpfte Tina Hösel schnell in ihr Engelskostüm und begleitete den Weihnachtsmann in die Weihnachtsmannhütte.

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