„Als der Krieg begann, gingen meine vier großen Brüder und mein Vater sofort an die Front. Auch Mama, meine beiden jüngeren Brüder und ich wurden in Kiew vom Krieg überrollt. Erst kamen wir in ein Nazi-Gefängnis, dann wurden wir Kinder in ein Kinderheim verbracht. In diesem Heim wurden an den Kindern Versuche durchgeführt. Meine beiden Brüder starben daran.“ So beginnt Svetlana Konstantinovna Smolskajas Leidensbiografie. Sie ist eine von tausenden Holocaust-Überlebenden aus der Ukraine, die ein Lager überlebt oder sich durch Flucht und Untertauchen haben retten können. Während die Geschichte von Auschwitz und anderen Vernichtungslagern relativ gut aufgearbeitet und bekannt ist, weiß kaum jemand etwas über Gräueltaten in der Ukraine. Und darüber, dass die Leiden der Opfer mit dem Kriegsende nicht beendet waren und oft in nachfolgenden Generationen noch spürbar sind.
Die Sonderausstellung „75 Jahre Kriegsende. Aus und vorbei?“ vereint Fotografien & Biografien von Holocaust-Überlebenden in der Ukraine, die der Verein Christen an der Seite Israels e. V. seit Jahren unterstützt hat. Sie spiegeln ein Stück Zeitgeschichte wider und zeigen, dass Ende noch lange nicht aus und vorbei bedeutet.
Diese Ausstellung öffnet ab 3. Juli 2021.